Wer leitet das weltweit größte Schiffscontainer-Architekturprojekt?
Trotz der mangelnden breiten Berichterstattung hat ein Projekt, das als das bislang größte Projekt zur Schiffscontainerarchitektur gefeiert wird, Aufmerksamkeit erregt. Ein möglicher Grund für die begrenzte Medienpräsenz ist der Standort außerhalb der USA, insbesondere in der Hafenstadt Marseille in Frankreich. Ein weiterer Faktor könnte die Identität des Initiators des Projekts sein: ein chinesisches Konsortium.
Die Chinesen haben ihre globale Präsenz ausgebaut, in verschiedenen Ländern investiert und richten ihren Fokus nun auf Europa, mit besonderem Interesse an Marseille. Die Küstenlage der Stadt macht sie zu einem wichtigen Schifffahrtsknotenpunkt im Mittelmeer und zu einem wichtigen Punkt auf der modernen Seidenstraße, die China und Europa verbindet.
Versandcontainer in Marseille
Der Transport von Containern ist in Marseille kein Unbekannter: Tausende von intermodalen Containern passieren wöchentlich den Hafen. Das als MIF68 (kurz für „Marseille International Fashion Centre“) bekannte Projekt nutzt Hunderte dieser Container.
Dieses architektonische Wunderwerk ist der weltweit größte Umbau von Schiffscontainern zu einem Business-to-Business-Einzelhandelspark, der sich speziell an die Textilindustrie richtet. Während die genaue Anzahl der verwendeten Container nicht bekannt gegeben wird, lässt sich die Größe des Zentrums aus den verfügbaren Bildern ableiten.
Der MIF68 verfügt über maßgeschneiderte Versandbehälter in verschiedenen Größen, alle mit anspruchsvollen Oberflächen, gut ausgeführten Elektroinstallationen und den Annehmlichkeiten, die man von einer traditionellen Einzelhandelsumgebung erwarten würde, und das alles innerhalb der Grenzen umfunktionierter Versandbehälter. Der Erfolg des Projekts zeigt, dass durch den Einsatz von Schiffscontainern im Bauwesen ein eleganter und funktionaler Geschäftsraum entstehen kann und nicht nur ein Containerhof.